Schwerathletik Verein Erfurt e. V.

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November 2024

Erfurter Trio bei Kraftdreikampf-WM

Christoph Seefeld nach seinem letzten Versuch im Kreuzheben,  Foto: IPF

Viel Ruhe in den Tagen vor dem großen Auftritt hatten die deutschen Kraftdreikämpfer mit ihrem Erfurter Bundestrainer Matthias Scholz auf jeden Fall. Reykjanesbær, was auf Deutsch mystisch „Rauchhalbinselstadt“ heißt, liegt mitten im isländischen Nirgendwo, etwa eine Stunde von der Hauptstadt Reykjavik entfernt. Dort trat Scholz mit acht Frauen und zwei Männern an, um bei der Weltmeisterschaft im Powerlifting, also dem Kraftdreikampf aus Kniebeuge, Bankdrücken und Kreuzheben – jeweils mit der Langhantel ausgeführt – einen Platz bei den World Games zu ergattern. Nur für die ersten Drei aus jeder Gewichtsklasse gab es eines der begehrten Tickets für das Olympia der nichtolympischen Sportarten im kommenden August in Chengdu (China).

Unter den zehn deutschen Athleten waren auch drei vom Schwerathletik-Verein (SaV) Erfurt dabei, um sich den Traum von den World Games zu erfüllen. Auch wenn Moritz Taschner, Christoph Seefeld (beide im Superschwergewicht +120 kg) und Karolina Moszynska (-57 kg) von ihren Meldeleistungen her eher Außenseiter waren, war ihr Heim- und Bundestrainer Scholz guter Dinge: „In der Vorbereitung auf die WM haben sie Einzelleistungen erbracht, mit denen sie an einem sehr guten Tag ihre Gesamtbestleistung noch einmal deutlich würden übertreffen können.“

Doch einen sehr guten Tag hatten aus Sicht der drei Wahl-Erfurter und auch ihrer Nationalmannschaftskollegen eher die Konkurrenten erwischt. „Wir dagegen nur einen semi-guten“, meinte Scholz, gefolgt von einem Bonmot des Fußballers Jürgen Weidemann: „Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu.“

Für Vizeeuropameister Moritz Taschner ging das schon beim ersten Versuch in der Kniebeuge los. 400 Kilo waren aufgelegt. Eigentlich kein Problem für den 22-jährigen Hoffnungsträger. Doch dann machte es „ratsch“: Sein Anzug riss am Hosenbein auf, mit größter Mühe brachte Taschner den Versuch dennoch gültig in die Wertung. Innerhalb von einer Minute musste entschieden werden, welche Last man für den zweiten Versuch auflegen lassen wollte. „Eigentlich wollten wir auf 425 Kilo steigern, aber weil wegen der TV-Übertragung keine Zeit zum Umziehen war, entschieden wir uns für eine moderate Steigerung auf 410“, erklärte Scholz. Doch der zweite und dritte Versuch waren ungültig – ein erster Dämpfer für Taschners insgeheime Medaillenambitionen.

Christoph Seefeld, mit 44 Jahren nicht nur doppelt so alt, sondern mit 1,75 Metern und gut 130 kg auch deutlich kleiner und leichter als der zwei Meter große und fast 160 kg schwere Taschner, brachte auch nur seinen ersten Versuch mit 400 kg gültig in die Wertung. Auch er hatte Pech: Beim zweiten Versuch, der mit 415 kg ein Senioren-Europarekord gewesen wäre, schoss es ihm in den Rücken, sodass er dann den dritten Versuch auslassen musste.

Beim Bankdrücken – Seefelds Schokoladendisziplin wegen seiner kurzen Arme und der deshalb geringen Wegstrecke, um die Hantel durchzustrecken – brachte der Erfurter Routinier starke 340 kg in die Wertung – Tagesbestleistung in der Konkurrenz. Und das, obwohl er in der Vorbereitung gerade in dieser Disziplin geschwächelt hatte. „Christoph hat halt viel Erfahrung und ist ein Wettkampftyp“, lobte ihn Scholz.

Für Taschner mit seinen langen Armen ist das Bankdrücken dagegen die Wackeldisziplin. Wieder war nur sein erster Versuch gültig, mit 310 kg. Zwei Wochen zuvor, bei der Deutschen Meisterschaft im Bankdrücken, waren es noch 20 Kilo mehr.

Doch noch gab es eine kleine Chance für den Youngster, denn das Kreuzheben ist aufgrund seiner tollen Hebelverhältnisse seine stärkste Disziplin. Das sah man auch: Mit 345 kg stieg er erfolgreich ein, auch die 365 kg waren gültig. Für den Traum von China mussten Taschner und sein Trainer volles Risiko gehen. Sie ließen 405 kg auflegen – Junioren-Weltrekord und 20 Kilo mehr, als Taschner selbst im Training je gehoben hatte. Hätte er sie geschafft, wäre er vom sechsten auf den zweiten Platz vorgerückt und hätte die World Games gebucht. Doch die Last war zu schwer.

Weil Seefeld im dritten Versuch für ihn sehr gute 335 kg schaffte, blieb er mit derselben Totalleistung (1075 kg) aufgrund seines geringeren Körpergewichts vor seinem höher eingeschätzten Vereinskameraden und wurde Fünfter. Damit hat der Routinier noch die kleine Chance, als Nachrücker vielleicht doch ein Ticket für China zu ergattern.

Karolina Moszynska vor ihrem dritten Kniebeugeversuch mit 207,5 Kilo, Foto: IPF

Wie am Schnürchen lief es zunächst für Karolina Moszynska. Unbeeindruckt von ihrer Leidensgeschichte – sie brach sich den Unterarm im Wettkampf und nach Entfernung der Metallplatten noch einmal im Training, sodass die Platten nach der zweiten OP drin gelassen wurden – steigerte sie ihre Wettkampfbestleistungen in der Kniebeuge (207,5 kg) und im Bankdrücken (137,5 kg) deutlich. Vor dem Kreuzheben war die 38-Jährige – nur als Neuntbeste angereist – als Sechste näher an den Podestplätzen als erwartet.

Doch dann machte sie einen Fehler. In der kurzen Pause vor dem Kreuzheben stärkte sie sich nicht nochmal. Keinen Riegel, kein Powergel, „auch die Gummibärchen, die ich ihr in die Tasche getan habe, waren nach dem Wettkampf noch ungeöffnet. Sie hat einfach nichts runtergekriegt“, haderte Trainer Scholz, der sich selbst eine Woche nur von Yumyum-Nudeln ernährte, „weil Island unfassbar teuer ist“. Das Resultat: Sie brachte nur den ersten Versuch mit 167,5 kg gültig in die Wertung, blieb hier deutlich unter ihrer Bestleistung. Insgesamt wurde sie Siebte.

Weil es kein deutscher Athlet bei der WM aufs Podest schaffte und auch die Nachrücker-Chancen für die World Games gering sind, könnte die Förderung der Randsportart deutlich zurückgefahren werden. Auch Matthias Scholz könnte sein Amt aus Bundestrainer nach dem kommenden Jahr, wenn die EM im Mai der nächste Höhepunkt ist, verlieren.

Unabhängig davon hat er für seine Athleten, vor allem für Moritz Taschner, ein großes Fernziel vor Augen: die World Games 2029. Dann vor den deutschen Kraftsportfans, in Karlsruhe.

Text: Jakob Maschke 


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